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Abladeplätze

Der Maler Leonid Šejka

Abladeplaetze_Leonid Sejka ©Jutta_Hercher
2002
Der Belgrader Maler Leonid Šejka ( 1932–1970) gilt heute als einer der originellsten Erneuerer der Malkunst Jugoslawiens. „Beim Versuch, aus der Kunst auszuwandern,“ fand er die Inspiration für seine Bilder auf den Müllhaufen der Stadt.

Auf der Suche nach einer neuen Gegenständlichkeit und ihrer spirituellen Begründung entwarf Sejka die Konstellation aus „Stadt“, „Müllhaufen“ und „Schloß“: seine Bilder und Objekte sind Stationen auf der Flucht aus der chaotischen Stadt, über die wuchernden Müllhaufen hin zum – unerreichbaren – Schloß, Ort der Utopie und magisches Zentrum, in dem sich das zersplitterte Universum der Moderne zu einer neuen Ganzheitlichkeit zusammenfügen könnte.

Zersplittert, über ganz Beograd verstreut, ist auch das Œuvre Sejkas.

Der Film dokumentiert eine geistige Entwicklung des Malers, und er begibt sich auf die Suche nach Sejkas Bildern, die sich heute meist im Privatbesitz seiner Freunde befinden. Zustande kommt ein Porträt gleichsam auf drei Ebenen: Archivmaterialien, vor allem aber Sejkas Werke selbst schildern seine Entwicklung; in ihnen entwarf er ein Bild intellektueller Unabhängigkeit in jeder Beziehung. Gespräche mit Freunden schaffen einen Eindruck Beograds in den 50er und 60er Jahren, einer Stadt und eines Klimas, das heute nicht mehr bzw. nurmehr in privaten Wohnungen zu finden ist.

Credits

  • Buch und Regie: Jutta Hercher und Peter Urban
  • Kamera: Jörg Bookmeyer
  • Ton: Misa Hajdukovic
  • Musik: Carsten Dane
  • Sprecher: Ulrich Mühe, Verena Reichhardt, Stefan Schwarz und Almut Zilcher
  • Produktion: Kern TV
Maria Hemmleb
Filmeditorin Maria Hemmleb
DVD_Sejka

Filmdetails

  • Titel: Abladeplätze
  • Untertitel: Der Maler Leonid Šejka
  • Regie: Jutta Hercher, Peter Urban
  • Format: Dokumentarfilm, WDR
  • Länge: 70 min
  • Produktion: Kern TV
  • 2002